OpenStreetMap

OSM Tags - oder auch nicht?

Posted by R0bst3r on 21 April 2015 in German (Deutsch).

Ich bin zur Zeit ein bisschen amüsiert und auch manchmal erstaunt, was man nicht alles in der OSM Datenbank über taginfo findet:

  • Freimaurer Pentagramme
  • Relationen über Aussenwände von Häusern
  • Toiletten mit mail=yes tags
  • Private Tags ala “Created = by me”, oder hier wohnt Nachname = Vorname
  • Häuser die Schatten werfen
  • Leicht übertriebenes wie, highway=residential, street=yes,residential=yes,ist_wirklich_ne_strasse=yes
  • Leicht untertriebenes wie hotel = unknown
  • Überwachungskameras ohne Elektroschocker und Wasserkanonen
  • Hotels deren Anzahl an Betten genauestens gemappt ist
  • Immobilienmakler, die gleich auch noch die Verkauspreise reinschreiben
  • Dokumentation der Anzahl der Jungen und Mädchen im Kindergarten
  • Dokumentation der NeuInfektionen im Krankenhaus
  • Tags zum Dokumentieren der Anwendung von Pestiziden und die erwartete Ernte
  • Einiges an fremdsprachigen Tags ala “pablaespanol = awaIdochnet”
  • Viel Nummer Tags ala “key = 456545556/4562”
  • Und jede Menge nonsense Tags ala “lqqw=ewj”

Jedem, der das auszuwerten versucht mein herzliches Mitleid! Schade, dass man da nicht mal aufräumt und es auch nicht darf. So ist leider vieles was einmal getaggt wurde nur nutzlose Information.

Discussion

Comment from MKnight on 21 April 2015 at 10:32

Da geht noch einiges mehr …

Allerdings:

Relationen über Aussenwände von Häusern

Ist nicht zwingend falsch, bspw http://www.openstreetmap.org/relation/3121741

Was das aufräumen betrifft: natürlich darf man da aufräumen, nur eben nicht automatisiert, sondern nach Prüfung. Ich mache sehr viel QA und hab schon einige Male auf den ersten Blick sehr komische Tags als berechtigt (oder zumindest grenzwertig) gefunden.

Apropos nutzlose Information: nicht nur Müll-Tags oder überflüssige (bsp.) sind nutzlos, sondern auch versehentlich falsch geschriebene.

Das Tab “similar” auf taginfo ist da eine gute Hilfe zum Begradigen.

Comment from R0bst3r on 21 April 2015 at 10:52

Aufräumen ist so ne Sache … da vielen sich viele Gebiets-QAler auf den Schlips getreten und schon ist man der böse Randalierer und die “Revert”-Keule wird rausgeholt. Gute Dokumentation der Änderungen, Begründungen und ein freundlicher Ton helfen da leider dann auch wenig. Einfach ein Community-Problem, ohne offizielles Mandat geht da wenig.

Comment from Shmias on 21 April 2015 at 11:41

Schreib mal links dazu 😁

Comment from R0bst3r on 21 April 2015 at 13:44

Mit Absicht nicht, wer weiß wie das ausarten witd :D aber wer ein wenig English kann, der findet es schon über taginfo auf den ersten paar Seiten.

Comment from woodpeck on 21 April 2015 at 22:32

Das Problem mit dem “Aufräumen” ist, dass dabei oft übertrieben wird. So nach dem Motto “amenity=toilet mit mail=yes ist Blödsinn, das lösche ich pauschal”, und dann erwischt’s irgendeinen Node, in dessen Kontext amenity=toilet nur ein Nebentag war und das Haupt-Tag durchaus mit mail=yes eine regional interessante Zusatzbedeutung erfahren hat. Viele gehen an sowas mit der Haltung ran “was ich nicht verstehe oder in meinem Land nicht sinnvoll ist, damit kann auch kein anderer was anfangen, also raus damit”, und das ist nicht gut. Hier gilt die alte Litanei “gut gemeint ist nicht immer gut gemacht” - so wie der hilfreiche Mapper, der alle name=McDonalds in name=McDonald’s ändern wollte (“klare Sache, sowas muss man doch nicht vorher besprechen”) und dabei eben auch ein Blumengeschäft erwischt, das tatsächlich McDonalds ohne Apostroph heisst.

Deswegen haben wir diese “Vorschrift”, dass mechanische Edits - also solche, die man nur anhand einer automatischen Auswahl oder einer Filterung der Daten trifft, ohne sich jedes einzelne Objekt anzuschauen und genau zu verstehen, was und wo man da editiert, vorheriger Diskussion und Konsensbildung bedürfen.

Nicht das Aufräumen ist nicht erlaubt, aber das pauschale mit dem Eigenbau-Rasenmäher Drüberfahren ohne vorher andere zu fragen, ob man dabei nicht vielleicht übertreibt.

Comment from R0bst3r on 22 April 2015 at 06:37

Von mechanischen Edits halte ich auch nichts.

Gerade aber die Toilette, die auch nur als Toilette mit dem Zusatz “mail=yes” getaggt war hätte ich am liebsten korrigiert. Dabei versuche ich mich immer an KISS und die Pfadfinderregel zu halten.

  • Am besten wäre es vielleicht ein “fixme” hinzuzufügen. Alle wären glücklich und vielleicht kann es jemand irgendwann korrigieren.
  • Andererseits, den Key “mail” gibt es jedoch nicht im OSM wiki, auch nicht in Zusammenhang mit “amenity=toilets”. Von 7 Mrd Menschen weiß also viielleicht 1 Mensch, was damit gemeint ist. Alle anderen spekulieren über Toiletten mit Postadressen, Briefkasten, Briefe von der Toilette, Toiletten mit E-Mail-Zugang, Tippfehler “mens=yes”? … und ich kenne keinen Menschen, der bevor er auf die Toilette geht, sich bei OSM einloggt und anhand der Tags entscheidet welche Toilette er besucht. Der Nutzen des Tags geht m.E daher gegen Null. Ergo: Ich hätte ihn am liebsten gelöscht und meinen beiden Regeln wäre genüge getan.

Zu deinem Beispiel, das ich nicht kenne: Wenn es manuelle Edits gewesen wären und er hätte bei 1000 Änderungen 1 Blumenladen erwischt, ich hätte die Änderung gut geheißen. Wahrscheinlich wurde der Mapper aber aufgrund des 1 Fehlers von 10 Leuten als Vandale beschimpft, 5 hätten mit einem Revert gedroht, 2 hättens wirklich gemacht, 7 hätten mit Sperren gedroht, 1 hat ihn gesperrt und 50 Leute hättens besser gemacht, wenn Sie die Zeit dazu hätten. Das ist der Stand von OSM heute aus meiner Sicht, betrifft nicht den Großteil der Community, aber einzelne vermiessen mit diesem Verhalten die Suppe. Aber die Diskussion hier geht glaub schon viel zu weit.

Comment from dieterdreist on 13 May 2015 at 10:57

ich bin auch der Meinung, dass man alles, was über offensichtliche Tippfehler (z.B. Buchstabenverdreher, Leerzeichen, Groß- und Kleinschreibung, fehlende einzelne Buchstaben) hinausgeht, dort wo man die Situation nicht durch eigene Anschauung (vor Ort, nicht nur Luftbild) kennt, besser nicht “korrigiert”, schon gar nicht durch Löschen von “überflüssigen” tags. Im Zweifel sollte man den Urheber der “komischen” tags anschreiben und nachfragen, ob und was er sich dabei gedacht hat.

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