OpenStreetMap

Am 24.04.2024 fand für die Touristiker des Saarlandes der zweite Teil eines Seminars zum Thema Route 3.0 & OpenStreetMap statt. Auf Einladung durch Klaus Wallach von der Tourismus Zentrale Saarland nahmen mit Barthwo und mir auch zwei saarländische Mapper an dem von Thomas Froitzheim durchgeführten Seminar teil. Motiviert wird das Seminar durch die neue Richtlinie Route 3.0 des Deutschen Tourismusverband (DTV).

Ziel des Seminars war es, die Touristiker mit dem Konzept OpenStreetMap bekannt zu machen und zur Kontrolle der richtigen Hinterlegung von Wander- und Radtourrelationen in OSM zu schulen. Dabei konnten die Touristiker sehen, dass sehr viele der Routen bereits von fleißigen Mappern in OSM hinterlegt wurden. Im Rahmen der Schulung kamen Tools wie BRouter-Web, GPX Viewer sowie WayMarkedTrails zum Einsatz. Anhand dieser Tools können die Touristiker nun:

  • die aktuellen .gpx-Dateien bestehender Routen aus ihren Datensystemen mit den Relationen in OSM vergleichen, um fehlende oder fehlerhafte Relationen zu identifizieren, sowie
  • ohne Vorerfahrung mit wenigen Klicks .gpx-Dateien erstellen, die bei kurzzeitigen temporären Umleitungen den Touristen zur Verfügung gestellt werden können.

Die meisten Touristiker kamen im Rahmen des Seminars zum ersten Mal mit der Datenstruktur von OpenStreetMap in Kontakt. Da das Anlegen oder Modifizieren von Relationen durch unerfahrene Nutzer viele Risiken birgt, wird eine Lösung unter Zuhilfenahme der Mapper-Community benötigt, anstatt den Touristikern das recht komplexe und zeitaufwendige Thema Relationen aufzubürden.

So stellte Thomas Froitzheim auch eine uMap vor, die von der Mapper-Community der Mittelweser- und Minden-Region erarbeitet wurde und bei den lokalen Touristikern auf reges Interesse stieß. Die uMap bietet ein benutzerfreundliches Kommunikationswerkzeug, über das Fehler in Relationen gemeldet werden können, ohne dass die Touristiker fortgeschrittenes Wissen in OSM-Relationen haben müssen. So können erfahrene Mapper aus der Region die Relation basierend auf Meldungen der Touristiker, die in der uMap eingetragen werden, überarbeiten. Umgekehrt herum können auch Mapper Rückmeldungen zu Beschilderungen oder Schäden der Wege als Medien in die uMap eintragen. Diese können dann wiederum von den Betreibern genutzt werden, um die Qualität der Wege selbst zu steigern. Darüber hinaus lassen sich Gegebenheiten durch die Farbgebung optisch gut hervorheben und über den uMap-Link leicht mit den Gemeinden teilen, so Thomas Froitzheim. Es ergibt sich eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Die saarländische Mapper-Community strebt an, in Zukunft enger mit den Touristikern des Landes zusammen zu arbeiten und eine ähnliche uMap für das Saarland zu entwickeln. Es sind sehr schöne Entwicklungen, dass OpenStreetMap im Tourismus mittlerweile als Standard etabliert ist.

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